Ein Film von Wilfried Hauke
Eine unbekannte junge Schwedin mit Namen Astrid Lindgren führt ein Tagebuch über den Zweiten Weltkrieg, steckt in einer tiefen Lebenskrise und entdeckt die Kraft des Schreibens. Kurz nach Ende des Kriegs erscheint ihr Debüt Pippi Langstrumpf. Ihre Tochter, ihre Enkel und Urenkel erzählen die Geschichte hinter ihrer weltberühmten Autorinnenschaft.
Die 2015 veröffentlichten und in mehr als 20 Sprachen übersetzen Kriegstagebücher von Astrid Lindgren blieben 70 Jahre lang in ihrem Schlafzimmer im Wäscheschrank verborgen. Sie sind eine einzigartige Dokumentation aus der Sicht einer Ehefrau und Mutter über die Schrecken von Diktatur und Terror – und appellieren leidenschaftlich an Mitmenschlichkeit, Frieden und Gleichberechtigung.
In Stockholm, Schweden, nimmt Astrid Lindgren am 1. September 1939 einen Stift in die Hand. An diesem Tag beginnt sie, ein Tagebuch zu führen. An diesem Tag beginnt mit dem Überfall von Hitlers Armee auf Polen der Zweite Weltkrieg. Der Griff zum Stift wird für sie zu einer lebensverändernden Inspiration. Von diesem Tag an und bis Ende Dezember 1945 führt sie ein Kriegstagebuch, schreibt leidenschaftlich zwischen Entsetzen und Hoffnung über die Menschheitskatastrophe und entdeckt allmählich die heilende Kraft des Schreibens für sich. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt die weltberühmte Autorinnenschaft von Astrid Lindgren, als ihr Debüt Pippi Langstrumpf veröffentlicht wird.
Das Lebensgefühl im damals privilegierten und „neutralen“ Schweden, das Astrid Lindgren in ihren privaten Aufzeichnungen kritisch beschreibt, spiegelt auch unser Lebensgefühl heute wider. Eine Stimmung, die oft von Ohnmacht oder Egoismus geprägt ist und zu zögerlichem Handeln oder gar Wegschauen verleitet, so u.a. angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine oder der Flüchtlingsnot und dem Völkermord in vielen Regionen der Erde.
Zum ersten Mal überhaupt öffnet die Familie Lindgren einem Filmteam die Tür zu den intimsten Geheimnissen der Weltautorin, die neben ihrer Fröhlichkeit und ihrem tiefem Humor oft von tiefer Melancholie heimgesucht wurde und als junge Frau sogar Suizidgedanken hatte. Nun will Astrid Lindgrens Tochter Karin unterstützt von ihrer Nichte Annika, ihrem Sohn Nils und ihrem Enkel Johan die wahre Geschichte hinter der legendären Autorinnenschaft ihrer Mutter erzählen. Anhand von Astrids privaten Tagebüchern aus den Jahren 1939 bis 1945 und im Dialog mit den nächsten Generationen der Familie Lindgren erschließt Karin neue Erkenntnisse über das Leben und das Schreiben ihrer Mutter. Nach und nach deckt sie auf, wie sich Astrid Lindgrens Perspektive des Zweiten Weltkriegs, ihre tiefe Abscheu vor Hitler und Furcht vor den Russen, ihre Arbeit für die schwedische Geheimpolizei und ihre privaten Krisen als Ehefrau in ihren Büchern widerspiegeln. Eine berühmte Autorin, die von Millionen von Kindern und Erwachsenen auf der ganzen Welt gelesen wurde, wird nun in einem neuen Licht gesehen.
Die „Neue Lloyd Filmdistribution ‚GmbH“ ist zusammen mit „Auto Images“ aus Malmö Co-Produzent der IDA Film & TV Produktion GmbH aus Kiel, mit der gemeinsam das Projekt entwickelt wurde, Co-Produzent der hybriden Produktion, die fiktionales und dokumentarisches Erzählen verbindet. NDR/ARTE, SVT (Schweden), MOIN (Hamburg und Schleswig-Holstein), Nordmedia (Niedersachsen und Bremen), des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) und „Creative Europe“ und „Film i Skåne“ haben eine Förderung zugesagt.
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